Industrie West

9. April 2025

Gut besucht: Informationsanlass Industrie West

Das Publikumsinteresse war gross: Rund 120 Personen folgten am 8. April der Einladung der Gemeinde. Nach einer Begrüssung durch Gemeindepräsident Andreas Bühler legte Gemeinderätin Christina Haffter in einem Überblick die Vielzahl der grösseren Bau- und Infrastrukturvorhaben dar, die derzeit im Bezug auf das Industriegebiet West hängig sind (siehe Folien Präsentation unter "Dokumente"): 

  • KEZO: Neubau/Entwicklung zum Energiehub
  • KEZO: CO2 Abscheidung Pipeline
  • ZAVRE Schlackenaufbereitung
  • EZL: Fernwärme, Redundanzheizung Areal
  • FBB: Baustoffherstellung (Asphalt, Beton, Kalksandstein)
  • FBB: Transpore Kieswaschanlage Bäretswil
  • Beerstecher AG: Revision GP Stocken
  • S-Bahn-Haltestelle Wässeri
  • Sauber Motorsport AG: Weiteres Wachstum
  • Belimo AG: Weiteres Wachstum
  • Kanton Zürich: Deponie Bodenweid
  • Kanton Zürich: Windenergie
  • SBB: Serviceanlage
  • ASTRA: Lückenschluss A15

Zu jedem Projekt erläuterte Christina Haffter kurz die Hintergründe sowie die daraus resultierenden möglichen Auswirkungen.

SBB Serviceanlage
Erst kürzlich bekannt geworden ist dabei das Vorhaben einer SBB-Serviceanlage, die von Stefan Holzinger (Leiter Anlagen Produktion Personenverkehr SBB) am Anlass selbst kurz präsentiert wurde. Er zeigte auf, warum die SBB solche Anlagen benötigt und welche Kriterien die SBB bei der Standortevaluation angewendet hat. Die geplante Anlage soll mit Zeithorizont 2050 realisiert werden. Mit drei Hallengleisen für 150m lange Züge erfordert sie etwa 5 Hektaren Land. Derzeit steht eine Mehrfachnutzung des Areals des Armeelogistikcenters im Fokus.

Wie der prägnante Überblick von Christina Haffter aufzeigte, haben viele der präsentierten Projekte bei einer Umsetzung einen massgeblichen Einfluss auf das Orts- und Landschaftsbild. In vielen Fällen muss man auch mit erheblichem Mehrverkehr rechnen. Die Projekte weisen aber auch auf das grosse Potential hin, welches das Industriegebiet in der Wässeri besitzt.

Wichtigkeit vorausschauender Planung
«Hinwil steht an einem Wendepunkt für die weitere Entwicklung», sagte Gemeindepräsident Andreas Bühler. Aus Sicht des Gemeinderats Hinwil ist es darum entscheidend, dass sich das weitere Wachstum verträglich gestaltet. Das Risiko besteht jedoch, dass sich die Bau- und Infrastrukturvorhaben unkoordiniert und ohne Abstimmung aufeinander weiterentwickeln. Das könnte sich negativ auswirken und dazu führen, dass künftig die Schwerindustrie das Landschaftsbild dominiert. Bestehende Arbeitgeber könnten abwandern, der Gemeinde entgingen wichtige Steuererträge.

Gemeindepräsident Andreas Bühler legte dar, warum es dem Gemeinderat vor diesem Hintergrund ein grosses Anliegen ist, dass die Vorhaben nicht nur einzeln und isoliert beurteilt, sondern in ihren Auswirkungen auch im übergeordneten Kontext betrachtet werden. Eine vorausschauende Planung ist essentiell. Hinwil soll seine Qualität als ländlich und zugleich städtisch-urbane Gemeinde behalten. Für den Gemeinderat ist es darum ein Erfolg, dass in Hinwil ein sogenannter «kooperativer Planungsprozess» angestossen werden konnte.

Kooperativer Planungsprozess
Wie Kantonsplaner Benjamin Meyer darauffolgend darlegte, geht es beim vereinbarten informellen Prozess darum, dass der Kanton, die SBB, die Regionalplanung Zürcher Oberland sowie die Gemeinde Hinwil gemeinsam und kooperativ eine Analyse der pendenten Vorhaben vornehmen und diese in ihren Auswirkungen abschätzen. Dies mit dem Ziel, geeignete Lösungsansätze für eine nachhaltige Entwicklung des Industriegebiets zu entwerfen. Hinwil soll als moderne, attraktive und zukunftsgerichtete Gemeinde gestärkt werden.

Durch die dringend notwendige Gesamtbetrachtung ergebe sich für Hinwil eine Chance, schloss Gemeindepräsident Andras Bühler die Ausführungen: «Unser Ziel ist es die Identität der Gemeinde zu erhalten und einen Mehrwert zu erzielen.»

Die anschliessende Möglichkeit Fragen zu stellen, wurde von den Anwesenden gut genutzt.


20. März 2025

SBB und Kanton Zürich prüfen Optionen für eine Serviceanlage im Industriegebiet West

Am 20. März 2025 wird öffentlich bekannt: Für eine Serviceanlage mit Zeithorizont 2050 prüfen die SBB und der Kanton Zürich Optionen in Hinwil im Gebiet Industrie West (siehe Medienmitteilung SBB).

Der Gemeinderat Hinwil wurde im September 2024 darüber informiert. Dem Gemeinderat ist eine koordinierte Gesamtbetrachtung des betreffenden Industriegebiets ein zentrales Anliegen. Denn das Vorhaben Serviceanlage kann nicht isoliert, sondern muss im grösseren Kontext betrachtet werden. In Hinwil stehen im Industriegebiet zahlreiche grosse Bau- und Infrastrukturprojekte an. Hinwil befindet sich seit Jahren im konstanten Wachstum und aktuell an einem Wendepunkt der weiteren Entwicklung. Die raumplanerische Situation ist komplex und nimmt die Hinwiler Behörden stark in Anspruch. Bei den Bau- und Infrastrukturvorhaben unterschiedlichster Ansprechpartner – bei denen teils übergeordnete öffentliche Interessen geltend gemacht werden können – besteht das Risiko, dass sie sich unzureichend aufeinander abgestimmt weiterentwickeln.

Gemeinderat initiiert kooperativen Planungsprozess für Industriegebiet
Weitere grosse Infrastrukturprojekte mit Auswirkungen auf Emissionen, Verkehr und das Landschaftsbild müssen darum kritisch geprüft und vorausschauend geplant werden. Die Gemeinde Hinwil hat gemeinsam mit dem Kanton Zürich, der SBB, der Planungsregion Zürcher Oberland und dem ZVV eine Absichtserklärung für ein koordiniertes Vorgehen vereinbart: In einem vom Kanton Zürich geleiteten, kooperativen Planungsprozess sollen die Projektvorhaben im Industriegebiet Hinwil West einer gesamtheitlichen Betrachtung unterzogen werden. Dies vor allem im Hinblick auf mögliche Auswirkungen auf Raum, Umwelt und Verkehr. Von einer sorgsamen, zielbewussten Gebietsentwicklung profitiert nicht nur Hinwil, davon profitieren auch die umliegenden mitbetroffenen Gemeinden, die Region und der Kanton.

Der Gemeinderat Hinwil erkennt im kooperativen Planungsprozess die beste Chance für die gezielte und nachhaltige Entwicklung von Hinwil. Der Planungsprozess soll – so die geteilte Auffassung aller Projektpartner – dazu beitragen, Hinwil als moderne, attraktive und zukunftsgerichtete Standortgemeinde zu stärken und die Siedlungs-, Wohn- und Lebensqualität zu fördern.

Der Gemeinderat Hinwil führt am 8. April 2025 im Hirschensaal Hinwil eine öffentliche Informationsveranstaltung durch. Anwesende erhalten weiterführende Informationen zum Thema Serviceanlage. Ausserdem präsentiert der Gemeinderat einen Überblick über den Stand der pendenten Bauvorhaben im Industriegebiet West.

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Folien Informationsveranstaltung vom 08.04.2025 (PDF, 15.89 MB) Download 0 Folien Informationsveranstaltung vom 08.04.2025
Medienmitteilung Hinwil vom 20.3.2025 (PDF, 76.26 kB) Download 1 Medienmitteilung Hinwil vom 20.3.2025